Woran Sie gute Anlageberatung erkennen

Nicht immer werden Sie als Geldanleger gut beraten. Oft werden vorgefertigte Lösungen aus der Schublade empfohlen, die nicht optimal zu Ihrer persönlichen Situation passen und unnötige Kosten verursachen. Doch woran erkennen Sie gute Anlageberatung?
Gute Beratung beginnt damit, dass der Berater Ihre finanziellen Ziele, Ihre Einkommens- und Vermögenssituation, Ihre Erfahrung mit Finanzprodukten und Ihre Risikobereitschaft detailliert erfragt. Auch bestehende Schulden müssen berücksichtigt werden, da es oft sinnvoller ist, Kredite zuerst auszugleichen, bevor Kapital investiert wird. Ohne diese Angaben kann Sie der Anlageberater keine sachgerechten Empfehlungen geben. Wichtig ist natürlich auch die Unabhängigkeit bei der Produktauswahl. Ihr Berater sollte nicht auf einen einzelnen Anbieter beschränkt sein, sondern Ihnen Lösungen aus einem breiten Portfolio anbieten können, anstatt Ihnen eine bankinternes Standardprodukt zu verkaufen. Dabei ist Transparenz essenziell: Alle anfallenden Kosten, wie Depotgebühren, Kauf- oder Verkaufsabschläge sowie mögliche versteckte Gebühren, müssen offen dargelegt werden. Tipp: Lassen Sie sich die effektive Rendite einer empfohlenen Geldanlage am besten schriftlich bestätigen, um spätere Überraschungen zu vermeiden.
Die empfohlenen Anlagestrategien sollten exakt zu Ihren Zielen und finanziellen Vorkenntnissen passen. Wenn Sie sicherheitsorientiert sind, eignen sich konservative Produkte wie Festgelder oder Sparpläne. Falls Sie höhere Rendite anstreben, können Aktien oder Fonds die richtige Wahl sein, allerdings immer im Bewusstsein der damit verbundenen Risiken. Hochspekulative Anlagen wie Zertifikate, Optionen oder geschlossene Fonds sind nur geeignet, wenn Sie Verluste finanziell und emotional problemlos verkraften können. Wichtig: Der Berater muss Ihnen vor Abschluss jeder Geldanlage ein Informationsblatt mit den wichtigsten Angaben zu Funktionsweise, Risiken und Kosten des Produkts aushändigen. Sollten Sie sich dennoch falsch beraten fühlen, haben Sie bis zu drei Jahre Zeit, Schadenersatzansprüche geltend zu machen.
(Quelle: Promakler Media (FT) / Kategorie: Investment / Bild: DavidGyung@iStock)